Fred Luginbühl: der lösungsorientierte Unternehmer

Steht auf der Liste Wirtschaft der Mitte im Kanton Bern: Fred Luginbühl aus Krattigen. Bild: Reto Schlatter

Der Schreinermeister und Geschäftsführer Fred Luginbühl kandidiert für die Berner Mitte-Partei für einen Sitz im Nationalrat. Der 64-Jährige möchte dieser zu einem dritten Sitz verhelfen. 

Herr Luginbühl, welche sind Ihre Anliegen, die Sie in Bern vertreten möchten? 

Ich möchte den Gewerbetreibenden, die selbst etwas produzieren, in Bern eine Stimme geben. Denn sie sind leider völlig untervertreten und gehen unter. Oft fehlt solchen Gewerbetreibenden die Zeit, sich politisch zu engagieren. Mein Ziel wäre, den Forderungen der Linken betreffend Arbeitszeitreduktion, Elternzeit usw. etwas entgegenzusetzen. Denn diese sind für Unternehmen schlicht nicht finanzierbar. Denn die Bereitschaft von Kundenseite, mehr für Dienstleistungen zu bezahlen, ist nicht vorhanden. Natürlich muss für die Arbeitnehmenden etwas bezüglich Vereinbarkeit von Beruf und Freizeit mit flexiblen Arbeitszeitmodellen getan werden, aber nicht in der von der Linken geforderten Art und Weise.  

Welchen hölzigen Aspekt könnten Sie ins Parlament einbringen? 

Ich bin gelernter Schreiner und eidgenössisch diplomierter Schreinermeister und führe den Familienbetrieb in dritter Generation. Mir ist wichtig, dass der Wald und der Rohstoff Holz weiterhin nachhaltig genutzt werden können. Unsere Wälder werden immer mehr als Allgemeingut betrachtet, weil dort viele Menschen ihre Freizeit verbringen, oder werden dem Naturschutz unterstellt. Es ist jedoch wichtig, dass man einen Mittelweg findet, um das Holz weiterhin nutzen zu können. Wir brauchen es.  

Weshalb gehören Sie der Mitte-Partei an? Haben Sie sich schon einmal einen Parteiwechsel überlegt oder sogar schon vollzogen? 

Meine Familie war schon immer politisch aktiv und ich habe mich in Krattigen auf Gemeindeebene engagiert. Es war allerdings nicht nötig, einer Partei anzugehören. Als meine Frau Anita der BDP beigetreten ist, tat ich das ebenfalls. Die Partei teilte meine Werte und eine offene Diskussion war möglich. Zudem durfte jeder seine eigene Meinung haben. Als sich die BDP mit der CVP zur Mitte-Partei zusammenschloss, machte ich das mit. Im Grossen und Ganzen passt das für mich. 

Wie reagieren Sie, wenn jemand in einer Diskussion falsche Fakten verbreitet? 

Ich versuche der Person klarzumachen, wie die Realität aussieht. Wenn ich aber merke, dass das nichts bringt, lasse ich es sein. Mir fehlt in der Regel die Geduld für lange Diskussionen. Das kann meine Frau besser. Ich möchte immer möglichst rasch zu einer Lösung kommen und keine Zeit verschwenden.   

Hat Sie Ihre Frau für die Kandidatur motiviert oder wie ist das zustande gekommen?  

Genau. Anita wurde angefragt, ob sie für den Nationalrat kandidieren möchte. Im Kanton Bern hat die Mitte-Partei sechs Listen, die mit Namen gefüllt werden müssen. Ich bin da so reingerutscht und stehe nun auf der Liste «Wirtschaft». Ich sehe mich aber mehr als Listenfüller, da bin ich realistisch. Aber es geht darum, die Leute auf die Partei und deren Anliegen aufmerksam zu machen. Die Mitte des Kantons Bern hat derzeit zwei Sitze im Nationalrat und liebäugelt mit einem dritten. Ich will helfen, diesen zu holen.  

Zur Person: 

Fred Luginbühl ist 64 Jahre alt, verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Er lebt in Krattigen BE, wo er die Luag Luginbühl AG führt. Er arbeitet allerdings an einer Nachfolgelösung mit zwei seiner Mitarbeitern. Er hat sich schon in der Krattiger Schul- und Baukommission engagiert, weil man dort etwas habe bewegen können, wie er sagt. Luginbühl ist sportlich, fährt gerne Velo, geht wandern oder ist mit dem Kajak auf dem See. Zudem reist er mit seiner Frau gerne in der näheren Umgebung (Schweiz und Europa). 

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