Andrea Abderhalden: starker Bezug zu Sägemehl

Möchte Nationalrätin werden: Andrea Abderhalden. Bild: Reto Schlatter

Andrea Abderhalden politisiert bereits auf kommunaler und kantonaler Ebene. Nun möchte die 45-jährige Toggenburgerin für die FDP den Sprung in den Nationalrat schaffen.

Frau Abderhalden, welche sind Ihre Anliegen, die Sie in Bern vertreten möchten?

Mit meinem Rucksack aus Erfahrungen aus Wirtschaft, Familie sowie Engagements in verschiedenen Branchen möchte ich mich als Nationalrätin speziell für das duale Bildungssystem und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stark machen. Das tue ich bereits auf kantonaler Ebene. Sie sind die Schlüssel im Kampf gegen den Fachkräftemangel.

Welchen hölzigen Aspekt könnten Sie ins Parlament einbringen?

Den Alltag eines KMUs erlebe ich hautnah in der AAK Holzmanufaktur AG, in der ich arbeite. Das Sägemehl verbindet meine Arbeit und meine Freizeit, in der ich mich als OK-Präsidentin des Schwägalp-Schwinget engagiere.

Weshalb gehören Sie der FDP an? Haben Sie sich schon einmal einen Parteiwechsel überlegt oder sogar schon vollzogen?

2001 wurde ich von der lokalen FDP in Nesslau für ein Amt in der Gemeinde angefragt. Sie musste mich nominieren. Ich war 23 Jahre alt und hatte mich von Zuhause aus nur wenig mit Politik beschäftigt. Mein Schwiegervater war jedoch Kantonsrat und in der FDP. Ich habe mich mit der Partei auseinandergesetzt und gefunden, dass sie zu mir passt. Heute, 23 Jahre später, fühle ich mich noch immer sehr wohl. Ich kann die Werte mitgestalten und bin mitverantwortlich für die Themen.

Wie reagieren Sie, wenn jemand in einer Diskussion falsche Fakten verbreitet?

Das kommt aufs Thema an. Wenn ich mich sattelfest fühle und die richtigen Fakten beweisen kann, würde ich mitdiskutieren. Ich kann mir auch vorstellen, mit Humor oder Ironie zu reagieren, aber lieber nicht mit Zynismus. Im Schwingsport ist es ähnlich: Da hilft es, aufs Bauchgefühl zu hören und man merkt schnell, wenn es nichts bringt.

Sind Sie als Frau des Schwingerkönigs Jörg Abderhalden selbst auch schon in den Sägemehlring gestiegen?

Nein, das hat mich nie gereizt. Mein Vater war zwar auch ein aktiver Schwinger und Eidgenosse. Ich war deswegen von klein auf an Schwingfesten mit dabei, habe zum Beispiel Flaschen eingesammelt oder Ranglisten verkauft. Noch heute engagiere ich mich als Funktionärin im Schwingsport.

Zur Person:

Andrea Abderhalden-Hämmerli aus Nesslau SG ist 45 Jahre alt, ist mit dem Schwingerkönig Jörg Abderhalden verheiratet und ist Mutter von drei Kindern. Sie ist gelernte Kauffrau und arbeitet bei der AAK Holzmanufaktur in Ulisbach SG. Sie hatte schon verschiedene politische Mandate auf kommunaler Ebene inne. Seit September 2021 vertritt sie den Wahlkreis Toggenburg für die FDP im St. Galler Kantonsrat. Seit diesem Jahr ist sie zudem OK-Präsidentin des Schwägalp-Schwinget.
Weitere Informationen gibt es auf ihrer Wikipedia-Website.

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