Forscher der Empa entwickeln Knorpelimplantate mithilfe von Nanocellulose, die aus Holz gewonnen wird. Das Material wird beispielsweise mit dem 3D-Drucker in die Form eines menschlichen Ohrs gebracht. Ein solches Implantat soll später Kindern mit einer angeborenen Ohrmuschelfehlbildung implantiert werden können. Durch die Rekonstruktion des Ohrs würde die Fehlbildung nicht nur kosmetisch, sondern auch medizinisch behoben. Die Hörfähigkeit würde verbessert.Weiter ist vorgesehen, aus Nanocellulose Knorpel-Implantate für das Kniegelenk herzustellen. Diese könnten etwa bei Gelenkverschleiss durch chronische Arthritis eingesetzt werden. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Derzeit ist man daran, die Stabilität der Nanocellulose zu optimieren. In einem nächsten Schritt soll das Materialgerüst mit körpereigenen Zellen und Wirkstoffen bestückt werden, um ein medizinisches Implantat zu erhalten.
Ein Teil des Ohrs ist abbaubar
Ist ein solches Implantat einmal im Körper eingesetzt, baut sich ein Teil des Materials mit der Zeit biologisch ab und löst sich im Körper auf. Die Nanocellulose selbst bleibt aber bestehen und «eignet sich als biokompatibles Material weiterhin als Implantat-Gerüst», schreibt die Empa in einer Mitteilung. Nanocellulose hat den Vorteil, dass sie sich gut in komplexe Formen bringen lässt und – wenn sie ausgehärtet ist – stabil bleibt.
mf
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