Brian Thomi aus dem aargauischen Vordemwald ist 17-jährig und befindet sich im drit- ten Lehrjahr bei der Schreinerei Willisegger in Zofingen AG.
Brian Thomi: Wir sollten für den Wettbewerb ein Nomadenmöbel bauen, also etwas, das sich zum Herumtragen eignet. Ich habe mir überlegt, was ich in meinem Zimmer noch gut brauchen kann, da kam ich auf die Idee mit dem Nachttisch.
Da gab es Verschiedenes, das nicht so leicht war. Die japanischen Zinken beispielsweise haben sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Die Schubladenfront hat mit 15-Grad-Schrägen nach vorn und zur Seite, einer leichten Rundung und dem geschnitzten Griff eine komplexe Form. Diese hat mir anfangs besonders zu schaffen gemacht.
Mir gefällt, dass das Holz grundsätzlich vom Nussbaum ist, ich an den Seiten und an der Rückwand der Schublade jedoch mit Ahorn gearbeitet habe. Das Schönste sind aber die japanischen Zinken, da steckt auch die meiste Arbeit drin. Das Schneiden, Ausstemmen und Anpassen dauerte etwa 40 Stunden. Weil ich das alles mit Handwerkzeugen machen musste, konnte ich die Verbindungen in meiner Werkstatt zu Hause fertigen. Es steckt wirklich viel Herzblut in dieser Verzierung.
Ich mag es, ein von mir gefertigtes Möbel zu betrachten. Meine Eltern bekamen von mir als verspätetes Weihnachtsgeschenk einen kleinen Tisch fürs Wohnzimmer. Damit konnte ich für mein nächstes Projekt üben. Ich würde gerne einen Esstisch machen, vor allem der Ausziehmechanismus interessiert mich sehr.
Ich will auf jeden Fall Schreiner bleiben, meine Berufswahl war also richtig. Vielleicht werde ich nach ein paar Jahren Berufserfahrung gerne mal eine Weiterbildung machen. Aber das hat noch Zeit.