Vom Fasnachtsfieber befallen

Woche: 
9
Jahr: 
2019
Rubrik: 
Persönlich

Mit der Tagwache um 5 Uhr morgens hat am heutigen «Schmotzige Donnschtig» die «Lozärner Fasnacht» begonnen. Die Stimmung der Tausenden von kunstvoll verkleideten Fasnächtler und Schaulustigen ist erwartungsvoll angespannt, jeder sehnt ihn herbei – den gewaltig lauten Urknall mit dem imposanten, hell leuchtenden Pfauenfeuerwerk, das endlich das Signal zum Beginn der fünften Jahreszeit gibt.

Sobald der Fritschivater mit seiner Familie samt Narr, Bajazzo, Kindsmagd und Bauern, begleitet von Harsthornbläsern und einigen Guggenmusiken, am Fritschibrunnen auf dem Kapellplatz eingetroffen ist, explodieren die vorbereiteten Säcke mit Millionen von Papierschnipseln für den beliebten «Fötzeliregen».

Im Januar ist Reto Schriber zum Fritschivater und Zunftmeister der luzernischen Zunft zu Safran gewählt worden. «Dies ist eine grosse Ehre, und ich habe die Wahl nach kurzer Bedenkzeit angenommen», sagt der selbstständige Schreiner. Seit 18 Jahren ist der Inhaber der Schriber AG und der Saunalux Schweiz AG in Rothenburg Mitglied der Zunft zu Safran und hatte dort bereits verschiedenste Funktionen inne. Als Fritschivater und Zunftmeister erfüllt er insbesondere repräsentative Aufgaben. Zwischen 250 und 300 Termine wird er in seinem Amtsjahr als Fritschivater wahrnehmen. Mit spürbarer Leidenschaft und Empathie berichtet er über die Wohltätigkeitsbesuche während der Vorfasnachtszeit. So unter anderem bei älteren und kranken Menschen oder auch in einem Kinderheim. «Diese Besuche bedeuten den Menschen viel. Sie sind zwei Wochen vor dem Besuch und drei Wochen danach richtig gut gelaunt», erzählt er mit einem Lächeln. Schriber mag keine halben Sachen. Sein Credo: «Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig. Du musst im Leben viel geben, aber du bekommst auch sehr viel zurück.»

Schon als Bub hatte er grosse Freude an der Fasnacht. Er begann bereits in jungen Jahren, die typischen Masken zu basteln und Umzugswagen herzurichten. «Ich war schon immer technikinteressiert und tüftle gern herum», erzählt der 57-jährige Vater zweier Töchter. Es mache ihm Freude, kreativ zu sein. «Ich brauche immer etwas zu tun. Stillstand mag ich überhaupt nicht.»

Neben seiner Arbeit in der Schreinerei, dem Familienleben und seiner überaus aktiven Freizeitgestaltung bleibt ihm keine Zeit für Langeweile. Ganz im Gegenteil, oft wird die Zeit knapp, um alles zu tun, was er gerne möchte. «Ich arbeite noch gern in der Schreinerei, nur habe ich so viele andere Verpflichtungen», sagt der Schreiner nachdenklich. Schriber ist vielseitig interessiert und ein geselliger Mensch. Er ist Mitglied bei unterschiedlichen Berufs- und Freizeitvereinigungen. So unter anderem bei den Altpfadfindern Emmenbrücke, beim Motorradclub Luzern und im Yacht-Club Luzern. Dass dieser geerdete und heimatverbundene Mann sich auch in den Schweizer Bergen wohlfühlt – ob beim Skifahren oder Wandern – erklärt sich von selbst.

Schriber steht mit beiden Beinen im Leben, geht mit offenen Augen durchs Leben, und man kann ihm nur weiterhin solch eine Lebenslust wünschen, wie er sie im Moment ausstrahlt.

«Wenn ich etwas mache, dann mache ich es richtig. Du musst im Leben viel geben, aber du bekommst auch viel zurück.»

cw

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