Der Beginn der Lehre ist ein wichtiger Schritt für Jugendliche, der gut überlegt sein soll. Deshalb laden die Verbände der Appenzeller Schreiner und Zimmerleute jährlich zu Berufstagen an die Appenzeller Holzfachschule in Teufen AR ein. 199 Mädchen und Knaben aus 17 Inner- und Ausserrhoder Klassen haben kürzlich die Gelegenheit wahrgenommen, die hölzigen Berufe näher kennenzulernen.
Während einige Sekundarschülerinnen und -schüler bereits erste Schnuppertage hinter sich haben und in Werkkleidung erschienen, bot der Tag für andere den ersten Kontakt mit einem handwerklichen Beruf. Thomas Meier von der Holzfachschule Teufen musste für einmal nicht Fragen von Schreinerlernenden beantworten, die ihre überbetrieblichen Kurse in Teufen absolvieren, sondern jene der Schüler.
Das Programm bot für alle etwas. Da waren unter anderem die berufsspezifischen Informationen. Ein Film der Berufsverbände zeigte beispielsweise die vielfältigen Möglichkeiten auf, die sich mit der zweijährigen Attestlehre, der vierjährigen Berufslehre und einer Berufsmaturität ergeben.
Schreiner und Zimmermann sind innovative Berufe. Insbesondere die Digitalisierung und die damit verbundene CNC-Technologie haben neue Möglichkeiten und Herausforderungen geschaffen. Und doch sind die Hölzigen nach wie vor Handwerker, das Naturprodukt Holz steht im Mittelpunkt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Berufstage konnten denn auch leimen, bohren, sägen und schleifen und am Abend einen Pfannenuntersetzer sowie einen Bilderrahmen mit nach Hause nehmen.
Schulnoten sind wichtig
Die Berufstage boten darüber hinaus auch allgemeine Informationen und Tipps zum Thema Berufswahl und Lehre. «Profitiert vom Schulunterricht und lernt, wenn ihr in einem Fach Schwächen habt. Denn die Voraussetzung für eine Lehre als Schreiner sind gute Schulnoten», sagte Thomas Meier. Viele Lehrstellen bleiben bekanntlich unbesetzt. Und doch würden die Lehrbetriebe nicht jeden nehmen, sagte Meier, «sondern sie wählen die geeigneten Kandidaten sorgfältig aus». Dabei zählten insbesondere die sogenannten Soft Skills: persönliche Eigenschaften wie Interesse, Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und Sorgfalt.